Spülbohren

Das Spülbohrverfahren ist eine wunderbare und preiswerte Technik, die es ermöglicht eine Vielzahl von Aufgabenstellungen im Rohrleitungsbau zu realisieren. Hierbei handelt es sich um ein Nassbohrverfahren. Im Gegensatz zu allen anderen von uns angewandten Verfahren erfolgt hier der Bodenabbau auf mechanischen und hydraulischem Wege. Mit dem Verfahren kann man „um die Kurve“ bohren. D.h. Hindernisse werden einfach umfahren. Weiterhin steht das Bohrgerät nicht in einer Pressgrube, sondern an der Oberfläche.

Vorgehensweise

Die grabenlose Verlegung einer Leitung im Spülbohrverfahren gliedert sich in 3 Phasen:

Phase 1: Pilotbohrung

Zuerst wird entlang des geplanten Bohrprofils eine Pilotbohrung hergestellt. Die Steuerung des Bohrkopfes erfolgt über eine Abflachung der Bohrlanze. Durch Drehung des Pilotgestänges mit gleichzeitigem Vorschub verläuft die Bohrung geradeaus. Wird das Bohrgestänge ohne Drehbewegung geschoben, erfolgt eine Ablenkung des Bohrkopfes nach unten, oben, rechts oder links. Die genaue Lage des Bohrkopfes wird mittels eines eingebauten Senders und eines an der Oberfläche geführten Empfängers messtechnisch erfasst und an den Bohrgeräteführer übertragen.

Phase 2: Räumen

Ist die Bohrlanze in der Zielgrube angekommen, wird sie durch einen entsprechenden Aufweitkopf getauscht und die Pilotbohrung im Rückwärtsgang aufgeweitet.
Durch Zwischenaufweitungen vergrößert man den Bohrkanal solange bis man den Bohrkanal auf den gewünschten Außendurchmesser aufgeweitet hat

Phase 3: Rohreinzug

Im letzten Schritt befestigt man unmittelbar hinter dem Aufweitkopf das Produktrohr und zieht es ein. Dies geschieht schonend und beschädigungsfrei, da die Bentonitbohrspülung gleichzeitig dabei als reibungsminderndes Gleitmittel wirkt.

Details

Durchmesser 40-450mm. Es ist möglich, mehrere Rohre gleichzeitig einzuziehen
maximale Bohrlänge 250 m. Falls möglich sollte man jedoch die einzelnen Bohrstrecken auf 150m begrenzen.
Einsetzbare Produktrohrmaterialien PE-HD, Stahl, Guss, PP-HM Oder wie man sagen kann als wo man ziehen kann.
Genauigkeit abhängig von der Bohrtiefe. Es sind Ortungsungenauigkeiten von bis zu 10% der Bohrtiefe möglich. Gefälle/Steigungen sind in der 3% Genauigkeit möglich.
Anwendbar in Bodenklassen nach DIN 18319 LN, LB, S1, S2, F1-F3 DIN 18319, Stein-Kiesboden, Lehmboden, Erdboden, Sandboden, Moorboden, nasse Böden.
Einsatzgebiete Verlegung von Kabelschutzrohren, Wasserleitungen, Abwasserdruckleitungen, Gasleitungen und Dükerungen, Fernheizungsschläuche, Entwässerungsleitungen.
Nicht geeignet für Freispiegelkanäle Erst ab einer Längsneigung von 4 % kann man ein Gegengefälle in der Leitung ausschließen. Da wir fast alle grabenlosen Bohrverfahren ausführen, können wir diese Tatsache im Gegensatz zu manch anderen Firmen auch offen und ehrlich ansprechen.
Einsatzorte Querung von Flüssen, Straßen, Autobahnen und Hausanschlüssen. Aufgrund des kostengünstigen und schnellen Verfahrens, setzt man Spülbohrungen immer häufiger nicht nur bei Querungen, sondern auch bei der Längsverlegung ein.

[Die Bahn lässt Spülbohrungen zu. Sie fordert wie auch immer mehr Straßenbauämter oder Autobahndirektion trockene Bohrverfahren mit Sofortverrohrung, wie z.B. das Pressbohrverfahren]

Platzverhältnisse

Raupenbohrgerät



Grubenbohrgerät